Wie jede Zahnspange können auch Aligner die Aussprache beeinflussen. Dies liegt in der Anatomie des Mundraumes begründet und ist aus phonetischer Perspektive folgendermaßen zu erklären: Die Konsonanten "s", "z", "d" und "t" werden unter Zuhilfenahme der Zunge gebildet. Je nachdem, welcher Laut gebildet wird, berührt die Zunge mehr oder weniger den sogenannten Alveolarfortsatz, der den Knochen des Ober- bzw. des Unterkiefers darstellt. In jenen Kieferknochen befinden sich die Zahnfächer (Hohlräume), in dem die Zähne samt Zahnwurzeln stecken.
Bei einigen Lauten kommen vor allem Zähne (lat. Dentes) und Lippen (lat. Labia) zum Einsatz, beispielsweise bei der Aussprache des englischen Lauts "th" oder des "f"-Lauts. Diese Laute werden daher auch als "labiodental" bezeichnet.
Die Beispiele aus der Phonetik verdeutlichen die Notwendigkeit des Zusammenspiels zwischen Zunge, Zähnen und Lippen, um eine verständliche Sprache zu gewährleisten. Entstehen nun "Barrieren" durch Fremdkörper im Mundraum, wird das phonetische Prinzip irritiert: Aligner werden über die Zähne gestülpt und schränken die Zunge bei der Klanggebung am Alveolarfortsatz ein. Dadurch kann es vorkommen, dass diverse Konsonanten "unsauber", beispielsweise lispelnd, ausgesprochen werden. Allerdings passen sich Zunge, Zähne und Lippen in der Regel schnell den neuen Gegebenheiten an, somit ist es für den Patienten bald wieder möglich, in gewohnter Form auch mit Alignern zu sprechen.