Nach Feststellung einer Zahnfleischentzündung, unterzieht sich der Patient einer professionellen Zahnreinigung. Hier werden Beläge und Reizfaktoren professionell entfernt und der Patient erhält wichtige Instruktion zur häuslichen Mundhygiene. Zwei bis vier Wochen später erfolgt die erneute Vorstellung beim Zahnarzt. Es wird geprüft, ob sich die Entzündung zurückgebildet hat. Sollte es sich bereits um eine Parodontitis handeln, untersucht der Zahnarzt jeden Zahn einzeln auf Sondierungstiefen, Zahnfleischrückgang, Blutung und Lockerung. Liegt Behandlungsbedarf vor, wird (bei Kassenpatienten) ein Antrag auf Durchführung bei der Krankenkasse eingereicht. Nach Genehmigung durch die Krankenkasse werden die Zahnfleischtaschen unter Betäubung gereinigt und Reizfaktoren entfernt. Diese Behandlung nennt man geschlossene Parodontitisbehandlung oder Scaling und Rootplaning. Wenn eine schwere Form der Parodontitis vorliegt, wird die Behandlung unter Zuhilfenahme eines mikrobiellen Tests sowie systemischen Antibiotika durchgeführt. Nach ca. 3 Monaten erfolgt die Reevalution (Kontrolluntersuchung) der Behandlung. In einigen Fällen folgt im Anschluss eine chirurgische Weiterbehandlung. Hier werden im Rahmen eines kleinen Eingriffs besonders tiefe Taschen eröffnet, gereinigt, Knochendefekte behandelt und das Zahnfleisch anschließend vernäht. Der Eingriff erfolgt unter Lokalanästhesie. Ziel ist es alle Reizfaktoren zu entfernen, eine optimale Hygienefähigkeit zu ermöglichen und somit einen stabilen Zustand des Zahnhalteapparates zu gewährleisten.